Warnstreik am Flughafen Berlin-Brandenburg hat begonnen

Die Gewerkschaft Verdi will für Flughafen-Sicherheitspersonal bessere Konditionen etwa bei der Wochenendarbeit herausholen. Deshalb erhöht sie jetzt den Druck - und lässt kurz vor den nächsten Verhandlungen wieder streiken.

Am Flughafen Berlin-Brandenburg in Schönefeld (Dahme-Spreewald) hat der angekündigte Warnstreik der Gewerkschaft Verdi beim Sicherheitspersonal begonnen. Am Montagmorgen um 3.30 Uhr legten zahlreiche Beschäftigte im Luftsicherheitsbereich, in der Fluggastkontrolle und der Personal- und Warenkontrolle die Arbeit nieder, wie Verdi-Gewerkschaftssekretär Enrico Rümker der Deutschen Presse-Agentur bestätigte.

Bereits kurz nach der Warnstreikankündigung hatte der Flughafen mitgeteilt, dass am Montag keine Passagierflüge abheben werden.

Auf der Internetseite des Flughafens [ber.berlin-airport] sind alle der etwa 240 ursprünglich geplanten Abflüge gestrichen. Auch mehr als 70 der ebenfalls etwa 240 geplanten Ankünfte von Flugzeugen fallen demnach aus.

Verdi hat die Beschäftigten aufgerufen, die Arbeit bis Mitternacht niederzulegen.

Die Gewerkschaft will damit den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen, mit denen sie über Zuschläge für ungünstige Arbeitszeiten etwa am Wochenende und über Regeln zur Entlohnung von Überstunden verhandelt. Die Aktion am Hauptstadtflughafen reiht sich ein in eine inzwischen lange Liste an Streiks vor allem im Verkehr in den vergangenen Wochen.

BER wird zum dritten Mal im laufenden Jahr bestreikt

Zuletzt wurden am Donnerstag, Freitag und Samstag Flughäfen bestreikt, die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft legte zudem am Freitag stundenlang den Bahnverkehr bundesweit lahm.

Der BER selbst wird zum dritten Mal im laufenden Jahr bestreikt, an weiteren Tagen waren die Passagiere am BER von Arbeitsniederlegungen an anderen Flughäfen indirekt betroffen. Beim Ausstand Mitte März fielen - wie jetzt auch - sämtliche Abflüge von Passagierflügen aus, beim Warnstreik Ende Januar hatte auch kein Flugzeug am BER landen können.

"Wir fordern den BDLS (Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen) noch einmal nachdrücklich auf, am 27. und 28. April ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen und nicht weiter auf Zeit zu spielen, sonst drohen weitere Streiks im Luftverkehr im Mai und an Pfingsten", sagte Wolfgang Pieper von der Gewerkschaft Verdi am Samstag zum laufenden Tarifkonflikt. Der Flughafenverband ADV kritisierte den Arbeitskampf als überzogen und rief zu einer schnellen Lösung am Verhandlungstisch auf.

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