Wagner-Chef wirft russischer Armee Flucht aus Bachmut vor

Tag 442 seit Kriegsbeginn: Amerikanische Panzer sind in Deutschland angekommen. Die Lage in Bachmut ist unübersichtlich. Alle Infos im Blog.

Rheinmetall gründet Gemeinschaftsunternehmen in der Ukraine

15.22 Uhr: Der Rheinmetall-Konzern setzt seine Pläne zur Gründung von Gemeinschaftsunternehmen zur Unterstützung der Ukraine um. Rheinmetall habe eine Gemeinschaftsfirma zur Reparatur und dem Bau von Panzern mit dem ukrainischen Staatskonzern Ukroboronprom gegründet, berichtete das "Handelsblatt" am Freitag. "Die Verträge sind unterzeichnet", sagte Vorstandschef Armin Papperger.

Die Zusammenarbeit umfasse die Wartung und Reparatur von gepanzerten Fahrzeugen in der Ukraine, parallel dazu werde der Bau von Panzern vorbereitet. "Die Ukraine profitiert von einem umfassenden Technologietransfer sowie einer kurzfristigen Zulieferung von militärischer Ausrüstung aus Deutschland", sagte Papperger dem Blatt weiter. An der neuen Firma werde Rheinmetall mit 51 Prozent die Mehrheit halten. Weitere Gemeinschaftsfirmen für die Bereiche Munition und Luftverteidigung würden bald folgen. Der Rheinmetall-Chef hatte erst bei der Hauptversammlung Anfang der Woche unterstrichen, der Konzern sei bereit für die Bildung von Gemeinschaftsunternehmen in der Ukraine.

Wagner-Chef: Russische Armee flieht aus Bachmut

15.03 Uhr: Der Chef der russischen Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat der russischen Armee vorgeworfen, aus ihren Stellungen bei der ostukrainischen Stadt Bachmut zu "fliehen". Die dortigen russischen Verteidigungslinien "brechen auseinander", während der russische Generalstab die Lage "verharmlost", sagte Prigoschin am Freitag in einem Video. Die Kämpfe um Bachmut dauern seit Monaten an, die Wagner-Söldner nahmen auf russischer Seite eine zentrale Rolle in diesem Kampf ein.

Moskau meldet Abwehr ukrainischer Angriffe bei Soledar

14.44 Uhr: Das russische Militär hat nach eigenen Angaben Angriffe der Ukrainer bei der Stadt Soledar nördlich von Bachmut abgewehrt. "Alle Attacken des ukrainischen Militärs wurden zurückgeschlagen. Die russischen Streitkräfte haben keinen Frontdurchbruch zugelassen", sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Freitag in Moskau. Die Ukrainer hätten dort entlang der gesamten Frontlinie von 95 Kilometern Länge angegriffen, sagte er. An den Attacken seien mehr als 1000 ukrainischen Soldaten und rund 40 Panzer beteiligt gewesen.

Die Stadt Soledar im Gebiet Donezk haben russische Truppen im Januar nach schweren Kämpfen eingenommen. Es ist der einzige nennenswerte Erfolg der diesjährigen Winterkampagne Moskaus in seinem nunmehr 14 Monate langen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Soledar liegt rund zehn Kilometer nordöstlich von Bachmut.

Selenskyj reist am Samstag nach Rom

12.35 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird am Wochenende erneut nach Westeuropa reisen. In Rom empfängt ihn Staatspräsident Sergio Mattarella am Samstag, wie der Präsidentenpalast am Freitag bestätigte. Dies ist der erste Besuch Selenskyjs in Rom seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine im Februar 2022. Möglicherweise reist der Politiker noch am Wochenende weiter nach Deutschland. Bestätigt ist das aber nicht.

Es wurde erwartet, dass Selenskyj in Rom auch Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und Papst Franziskus treffen werde. Details dazu gab es am Freitag zunächst nicht. Die ultrarechte Politikerin hatte sich seit ihrer Regierungsübernahme im Herbst 2022 stets vehement für eine Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland ausgesprochen. Im Februar war sie nach Kiew gereist.

Der ukrainische Präsident hatte unter strengen Sicherheitsvorkehrungen zuletzt bereits westeuropäische Städte besucht, etwa Anfang Mai Helsinki und Den Haag in den Niederlanden, wo der Internationale Strafgerichtshof seinen Sitz hat. Auch in London, Paris, Brüssel und zuvor in Washington war er bereits. Am Sonntag wird Selenskyj in Aachen stellvertretend für das ukrainische Volk mit dem renommierten Karlspreis ausgezeichnet. Ob er persönlich kommt, bleibt zunächst ebenso abzuwarten wie ein vorgeschalteter Besuch bei Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Berlin.

Ukraine mit Geländegewinnen in Bachmut

11.05 Uhr: In der Nacht durchbrachen ukrainische Truppen einige Linien der russischen Besatzungstruppen in der umkämpften Stadt Bachmut. Einige leichte Kräfte der ukrainischen Armee schafften es, die Verteidigungslinien der Russen zu sprengen. Anschließend konnten Truppen der Ukraine schweres Gerät nachziehen und so ihre Positionen festigen. Wie die Lage in Bachmut ist, lesen Sie hier.

Feuer in Motorenfabrik in Moskau ausgebrochen

9.52 Uhr: In der Tschernischowa-Fabrik in Moskau soll es am Freitagmorgen gebrannt haben. Laut verschiedenen Medien brach das Feuer wohl gegen vier Uhr morgens aus. Drei Arbeiter sollen verletzt worden sein.

In der nach einer sowjetischen Eiskunstläuferin benannten Fabrik werden den Medienberichten zufolge Motoren für die von der russischen Armee genutzten MiG-29-Kampfjets hergestellt. Zur Ursache des Brandes ist noch nichts bekannt.

Amerikanische Kampfpanzer sind in Deutschland angekommen

6.45 Uhr: Die USA haben der Ukraine zugesichert, bis zum Herbst Abrams-Kampfpanzer zu liefern. Um die Kettenfahrzeuge wirkungsvoll auf dem Schlachtfeld einzusetzen, müssen ukrainische Soldaten allerdings erst lernen, mit diesen umzugehen.

Das Training an den Kampfpanzern soll in zwei bis drei Wochen in Deutschland beginnen, erklärte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin am Donnerstag. Bereits am vergangenen Wochenende seien 31 Panzer in Bremerhaven angekommen. Zu Beginn der kommenden Woche sollen sie auf dem US-amerikanischen Truppenübungsplatz Grafenwöhr in Bayern ankommen.

Bericht: Abrams-Panzer sollen im Herbst in die Ukraine kommen

4.55 Uhr: Die ersten amerikanischen Abrams-Panzer sollen im Herbst in die Ukraine kommen, berichtet die ukrainische Nachrichtenseite "Ukrinform". US-Verteidigungsminister Lloyd Austin soll dies während der Anhörungen im US-Senat zum Verteidigungshaushalt für das nächste Haushaltsjahr gesagt haben. "Wir tun alles, was wir können, um die Lieferung dieser Panzer zu beschleunigen. Der Beginn des Herbstes ist eine solche Prognose", antwortete der Chef des US-Verteidigungsministeriums laut "Ukrinform" auf eine Frage von Senatorin Susan Collins.

Kein Selenskyj-Grußwort beim ESC

4.30 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird beim Finale des Eurovision Song Contest (ESC) nicht mit einer Videobotschaft auftreten können. Die Bitte Selenskyjs, sich an das Publikum des Eurovision Song Contest wenden zu können, könne "bedauerlicherweise nicht akzeptiert werden, weil sie gegen die Regeln der Veranstaltung verstößt", teilte die Europäische Rundfunkunion (EBU) am Donnerstag mit.

Schweden: EU soll Wagner-Gruppe als Terroristen einstufen

3.11 Uhr: Schweden will die russische Söldnergruppe Wagner auf EU-Ebene als terroristische Organisation einstufen lassen. Sein Land sei bereit, im Kreis der Mitgliedsstaaten einen Konsens zu erarbeiten, sobald die rechtlichen Bedingungen erfüllt seien, sagte Schwedens Außenminister Tobias Billström am Donnerstag der Zeitung "Dagens Nyheter". Schweden hat derzeit die EU-Ratspräsidentschaft inne. Am Freitag kommen die Außenminister der 27 EU-Länder in Stockholm zusammen.

https://www.t-online.de/nachrichten/ukraine/id_100172184/ukraine-krieg-im-newsblog-wagner-chef-prigoschin-wirft-russland-flucht-aus-bachmut-vor.html