Schlagabtausch von NRW-Spitzenpolitikern beim Politboxen
Düsseldorf Vier NRW-Spitzenpolitiker wagten sich kurz vor der Landtagswahl in den Boxring. Mehrere hundert Zuschauer verfolgen die Rede-Duelle. Box-Legende Henry Maske moderierte zum Start einen Amateur-Boxkampf.
Zwei Wochen vor der NRW-Landtagswahl kam es im Boxring am Flinger Broich zu einem politischen Schlagabtausch der besonderen Art. Thomas Kutschaty (SPD), Mona Neubaur (Grüne), Joachim Stamp (FDP) und Bodo Löttgen (CDU) stiegen vor mehreren hundert Zuschauern in den Ring und bezogen Stellung zu ihren Themen.
Das Spektrum der Kurzbeiträge und Rede-Duelle ging über Wirtschaft, Verkehr, Sicherheit, Arbeitsplätze, Energieversorgung, bezahlbaren Wohnraum, Inflation bis zur Situation in der Pflege. „Dafür haben sie jetzt dreimal zwei Minuten Zeit“, erklärte ihnen Stefan Joachim Dohm, Moderator und Inhaber des IQ-Instituts, dass das Politboxen veranstaltete. Zuvor moderierte Box-Legende Henry Maske einen Amateurboxkampf über drei Runden. „Ich kann mich nicht erinnern, dass ich mal nicht wählen war“, verriet er beim anschließenden Interview im Boxring.
Mit dem Schlagwort „Bildung“ startete Joachim Stamp (FDP) und präsentierte „das Zukunftsthema schlechthin“. Jedes Kind solle unabhängig von der Herkunft gefördert werden, so seine Stellungnahme. „Dabei ist es uns wichtig, das wir keine Unterscheidung machen zwischen akademischer und beruflicher Bildung“, erklärte er. Jeweils allein nahmen die Politiker in der Startrunde Stellung. Im Publikum fanden sie Unterstützung ihrer mitgereisten Anhänger, die mit Klatschen, Johlen und Zwischenrufen auch die Argumente der jeweiligen Kontrahenten begleiteten. Mona Neubaur (Grüne) forderte, dass die Politik aus dem „Reparaturmodus herausgeht und Vorsorge betreibt für die Menschen in NRW.“
Bodo Löttgen (CDU) wählte das Schlagwort „Krisen bewältigen ohne Schulden“. Sein Resümee: „Geld ist nicht alles, aber ohne Geld ist in der Politik manches nichts.“ Thomas Kutschaty (SPD) erklärte: „Für mich ist Politik, aus den Hoffnungen der Menschen Wirklichkeit zu machen“.
Schon während der ersten Runden konnten die Zuschauer ihre Fragen einreichen und schreiben, wer mit wem im Ring stehen soll. „Wir möchten wissen, wie die Bürger bei der Mobilität entlastet werden können“, sagte Guido. Ricarda war extra aus Duisburg gekommen, um die Politiker live zu sehen. „Ich bin gespannt, wie geschickt sie auf die Fragen reagieren und wie sie mit so einer Stress-Situation umgehen.“