Nach Klebe-Aktionen - Prozesse gegen Klimaaktivisten gehen in Berlin weiter
Am Donnerstag werden in Berlin die Prozesse gegen zwei Klima-Aktivisten der Letzen Generation fortgesetzt. Einer sorgte in der vergangenen Woche mit einer kuriosen Aktion im Gerichtssaal für Aufsehen.
Der Prozess gegen Klima-Aktivist Henning Jeschke, der sich
während der Verhandlung an einen Tisch im Gerichtssaal geklebt hatte, geht am Donnerstag (8.30 Uhr) weiter. Verhandelt wird vor dem Amtsgericht Berlin-Tiergarten nach mehreren Straßenblockaden, an denen sich das Gründungsmitglied der Gruppe Letzte Generation beteiligt hatte.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 23-Jährigen Nötigung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr vor. Auch ein Prozess gegen die Mitgründerin und Sprecherin der Klimaschutzgruppe, Carla Hinrichs, wird am Donnerstag (12.20 Uhr) fortgesetzt.
Mit dem Tisch an der Hand das Gebäude verlassen
Jeschke hatte sich am zweiten Verhandlungstag vor zwei Wochen mit einer Hand an einem Tisch festgeklebt. "Ich muss es tun, weil wir über Klimanotstand reden müssen", rief der 23-Jährige aus Greifswald im Gerichtssaal. Justizbedienstete trugen den Tisch, an dem Jeschke klebte, zunächst in einen Vorraum. Letztlich wurde der Klimaschutz-Aktivist mit der Hand am Tisch klebend aus dem Gebäude gebracht.
Gegen Jeschke waren zunächst Strafbefehle erlassen worden, wonach er Geldstrafen zahlen sollte. Weil er dagegen Einspruch einlegte, kam es zum Prozess. Bei Hinrichs ist dies der Fall, weil Staatsanwaltschaft und Gericht unterschiedlicher Auffassung waren über die Höhe der Geldstrafe wegen Nötigung.
Die 26-Jährige hatte zu Prozessbeginn Mitte Februar zugegeben, sich ein Jahr zuvor an einer Straßenblockade beteiligt zu haben und erklärt, sie halte ihr Verhalten nicht für strafbar.