Luisa Neubauer urteilt bei Kurt Krömer: "Besser Doppelmoral als gar keine Moral"
Berlin - Für Klimaschutz auf die Straße gehen, aber selbst in den Urlaub fliegen: Wasser predigen und Wein trinken? Ob das zusammenpasst, was Deutschlands bekannteste Klima-Aktivistin umtreibt, wie schwarz-weiß die Welt der Grünen wirklich ist, darüber hat Kurt Krömer (48) in der aktuellen Folge seines Podcasts "Feelings" mit Studiogast Luisa Neubauer (26) diskutiert.
Allen voran steht die Frage nach dem CO2-Verbrauch des gehobenen und kritisch-kreativen Milieus und damit verbunden die vermeintliche Kluft zwischen Überzeugung und ökologischem Handeln.
Jene Menschen, die bewusst für Klima- und Umweltschutz auftreten - und dabei dank hohem Einkommen um den Globus jetten. Wo beginnt moralische Selbstinszenierung, wann entsteht ein innerer Widerspruch zum eigenen Tun?
In einer Zwickmühle befand sich augenscheinlich auch Krömer, als Fridays for Future ihn laut Podcast zu einem Plenum eingeladen hatte. Nur: Da war der Entertainer gerade am Flughafen Schönefeld auf dem Weg nach Thailand. Angeblich. In den Urlaub. Angeblich. Das Spiel mit der Ironie. Nachtigall, ick hör' dir trapsen …
Hierzu beschrieb Krömer seinen vermeintlichen inneren Konflikt: "Da dachte ich so: Ist das eigentlich politisch korrekt, was ich hier mache? Ich fliege jetzt 15 Stunden mit dem Flugzeug um die halbe Welt herum und antworte jetzt Fridays For Future, dass ich mich (für Klimaschutz, Anm. d. Red.) einsetze." Das sei "doch ein bisschen verlogen", schob Krömer hinterher.
Der Wink mit dem Zaunpfahl ist klar und ein klarer Verweis auf den Bali-Urlaub von Yannick Seuthe (24) und Luisa Sonnenberg (22). Die wohlsituierten "Letzte Generation"-Aktivisten "düsten selbst im Ferienflieger 9300 Kilometer weit nach Südostasien", wie die "Bild"-Zeitung vergangene Woche berichtete.
Und die beiden schwänzten nach Darstellung des Blattes so einen Gerichtsprozess. Die Empörungsmaschine lief daraufhin auf Hochtouren.
Von Doppelmoral war die Rede - trotz Reue der zwei Stuttgarter Straßen-Kleber und bereinigendem Statement der "Letzten Generation". Den indirekten Vorwurf zur Langstrecken-Flugreise griff Neubauer als Gesicht der deutschen Klimabewegung "Fridays for Future" dennoch auf und schlug in eine philosophische Kerbe.