Klima-Aktivisten blockieren Münchner Stachus
Sie hatten es angekündigt: Klima-Aktivisten der "Letzten Generation" haben sich am Stachus in München auf der Straße festgeklebt. Die Fahrbahn Richtung Norden ist derzeit blockiert. Die Polizei ist vor Ort, Autofahrer sollen die Gegend meiden.
Neuer Protest der "Letzten Generation" in München: Neun Aktivistinnen und Aktivisten haben sich am Montagmorgen auf einer zentralen Straße am Stachus (Karlsplatz) festgeklebt. Sie tragen Warnwesten und machen mit Plakaten auf ihre Klimapolitik-Forderungen aufmerksam. Nach Angaben der Protestierenden befinden sich unter ihnen auch Menschen, die für vergangene Aktionen bereits in München in Gewahrsam waren.
Die nicht genehmigte Aktion war von den Aktivisten im Vorfeld angekündigt worden. Die Polizei ist mit etwa hundert Einsatzkräften vor Ort.
Polizei: Behinderungen für den Verkehr "moderat"
Die Fahrbahn in Richtung Norden wurde durch die Aktion blockiert. Der Verkehr sei umgeleitet worden, die Behinderungen seien aber "moderat", teilte die Polizei mit.
Auch vier Anhänger der AfD protestierten vor Ort – allerdings gegen die Klimaaktivisten. Sie halten Plakate hoch und machen per Megafon auf sich aufmerksam.
Das fordern die Aktivisten der "Letzten Generation"
Bereits in den vergangenen Wochen hatten Aktivisten der "Letzten Generation" Straßen blockiert, Kunstwerke beschädigt und den Flugverkehr am BER-Flughafen in Berlin lahmgelegt. In Bayern kamen einige vorbeugend ins Gefängnis, weil sie weitere Störungen angekündigt hatten. Die Gruppe fordert unter anderem ein Tempolimit von 100 Kilometern pro Stunde auf Autobahnen und ein 9-Euro-Bahnticket für ganz Deutschland.
3 / 5
Klima-Aktivisten blockieren Münchner Stachus
Bildrechte: BR
Zuletzt hatte die Klimaschutz-Gruppe "Letzte Generation" nach einer kurzen Unterbrechung ihrer Proteste neue Aktionen angekündigt. Auch die Münchner Polizei bereitete sich darauf vor: Die Beamten würden keine Straftaten dulden, betonte Pressesprecher Andreas Franken. Dazu würden auch Straßenblockaden gehören, wie sie etwa durch das Festkleben von Aktivisten auf der Fahrbahn entstehen.
"Letzte Generation" ignoriert Auflagen der Stadt
Bis Sonntag hatte dem Münchner Polizeipräsidium trotz der erstmals konkreten Ankündigung der Klimaaktivisten keine offizielle Anmeldung einer Versammlung vorgelegen. Man sei jedoch personell so aufgestellt, dass man Straftaten verhindern könne. Dass der Verkehr rund um den Stachus schon vor der Aktion der Klimaaktivisten vorsorglich gesperrt werden würde, schloss die Polizei frühzeitig aus.
Auf ihrem Twitter-Kanal hatte die "Letzte Generation" angekündigt, Auflagen der Stadt München für diesen Protest zu ignorieren. Demnach habe die Versammlungsbehörde die Ankündigung der "Letzten Generation" vom Freitag, am Stachus "gegen das Klimaversagen der Politik" protestieren zu wollen, als "Versammlungsanmeldung missinterpretiert" und Auflagen erlassen.
Für die kommenden Tagen wurden weitere und verstärkte Störaktionen angekündigt. "Der Widerstand wird stärker werden. Und er hört auch nicht an Weihnachten auf – und auch nicht im neuen Jahr", sagte Sprecherin Carla Hinrichs.