Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland steigt von 232,4 auf 239,9.
Mehr als 35 000 Menschen demonstrieren in vielen deutschen Städten gegen die Corona-Maßnahmen.
Das RKI stuft Großbritannien und Südafrika nur noch als Hochrisikogebiete ein.
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Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet erneut eine gestiegene Sieben-Tage-Inzidenz - den sechsten Tag in Folge. Sie beträgt nun 239,9, am Vortag waren es noch 232,4 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Binnen 24 Stunden registrierte das RKI 30 561 Corona-Neuinfektionen. Allerdings weist die Behörde darauf hin, dass über die Feiertage und zum Jahreswechsel wohl weniger getestet wurde und demnach vermutlich weniger Fälle gemeldet werden.

Laut RKI starben 356 weitere Menschen im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf insgesamt 112 579. (04.01.2022)
Tausende Menschen gehen wegen Corona auf die Straße
Mehr als 35 000 Menschen sind am Montag in zahlreichen deutschen Städten gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen auf die Straße gegangen - oft bei nicht genehmigten "Spaziergängen". In einigen Orten gab es auch Versammlungen von Befürwortern der Maßnahmen und der Impfung. In Sachsen und Sachsen-Anhalt kam es zu Ausschreitungen.

Auch in Sachsen gingen bei illegalen Protesten gegen Corona-Maßnahmen mehrere Tausend Menschen auf die Straße. In Lichtenstein im Landkreis Zwickau wurden laut Polizei Beamte attackiert. Demnach hatten sich in einen Pulk von etwa 200 Demonstranten etwa 60 gewaltbereite junge Leute gemischt. Insgesamt seien 14 Beamte verletzt worden. "Eine Person versuchte, einem Beamten die Dienstwaffe zu entreißen, und ein Polizist erlitt eine Bissverletzung durch einen Teilnehmer der Versammlung", teilte die Polizei mit. Bei den Ausschreitungen in Lichtenstein setzte die Polizei nach eigenen Angaben Pfefferspray ein. Man habe die Personalien von 40 gewaltbereiten Teilnehmern festgestellt und Anzeigen wegen gefährlicher Körperverletzung und des tätlichen Angriffs auf einen Vollstreckungsbeamten gefertigt.

Die Polizeiinspektion in Magdeburg sprach von durchbrochenen Polizeiketten, Flaschenwürfen auf Beamte und eingesetzter Pyrotechnik. Nach ersten Erkenntnissen seien aber keine Beamten verletzt worden. In der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt hatten sich demnach etwa 2500 Menschen versammelt. Die Versammlung sei wie die meisten im Gebiet der Polizeiinspektion nicht angezeigt gewesen.

In Nürnberg demonstrierten etwa 4200 Menschen gegen die Corona-Politik - deutlich mehr als erwartet. Zwischenfälle gab es nicht. In Bamberg trafen sich laut Polizei etwa 2150 Menschen zu einem angemeldeten "Spaziergang". Auch in vielen anderen bayerischen Städten und Gemeinden riefen Gegner der Corona-Maßnahmen zu sogenannten Montagsspaziergängen als Zeichen des Protests auf. Insgesamt versammelten sich im Freistaat etwa 10 000 Menschen. Viele Städte hatten nicht ortsfeste Kundgebungen verboten und den Teilnehmern unangemeldeter Demonstrationen ein Bußgeld angedroht.

In Mecklenburg-Vorpommern beteiligten sich nach Angaben eines Polizeisprechers etwa 12 000 Menschen in mehr als 20 Städten an angemeldeten Lichterspaziergängen, Kundgebungen sowie nicht angemeldeten Schweigemärschen. Das waren etwa 3000 weniger als vor einer Woche. Vereinzelt kam es zu Gegenkundgebungen - nennenswerte Zwischenfälle gab es laut Polizei zunächst nicht.

Etwa 17 000 Menschen beteiligten sich laut Polizei in Thüringen an unangemeldeten Protesten gegen Corona-Schutzmaßnahmen. In Berlin hielt ein Aufzug von mehreren Hundert Menschen eine Zwischenkundgebung vor dem ZDF-Hauptstadtstudio ab. Parolen wie "Lügenpresse" wurden skandiert. Zu gewaltsamen Zwischenfällen kam es nach Polizeiangaben nicht.

In Brandenburg und Baden-Württemberg wurden die Proteste von Kritikern der Corona-Maßnahmen und Impfgegnern ebenfalls fortgesetzt. Im hessischen Fulda löste die Polizei am Abend eine Ansammlung von Gegnern der Corona-Maßnahmen auf. (04.01.2022)

So haben die Länder die Corona-Regeln verschärft
RKI stuft Großbritannien und Südafrika nur noch als Hochrisikogebiete ein
Die Bundesregierung hat die wegen der starken Ausbreitung der Omikron-Variante verhängten Einreisebeschränkungen für Großbritannien, Südafrika, Namibia und sechs weitere afrikanische Staaten gelockert. Die neun Länder, zu denen auch Botswana, Eswatini (ehemals Swasiland), Lesotho, Malawi, Mosambik und Simbabwe gehören, werden von Dienstag an von Virusvariantengebieten zu Hochrisikogebieten zurückgestuft, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) mitteilte.
Fluggesellschaften durften zuletzt aus den Ländern im Wesentlichen nur noch deutsche Staatsbürger oder in Deutschland lebende Personen nach Deutschland befördern. Die Regel galt auch für den Bahn- oder Schiffsverkehr. Für Einreisende aus Virusvariantengebieten gilt zudem eine zweiwöchige Quarantänepflicht - auch für Geimpfte und Genesene. Wer aus einem Hochrisikogebiet einreist und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich frühestens fünf Tage nach der Einreise mit einem negativen Test davon befreien.

Als Hochrisikogebiete werden Länder und Regionen mit einem besonders hohen Infektionsrisiko eingestuft. Dafür sind aber nicht nur die Infektionszahlen ausschlaggebend. Andere Kriterien sind das Tempo der Ausbreitung des Virus, die Belastung des Gesundheitssystems oder auch fehlende Daten über die Corona-Lage. (04.01.2022)

Das sind die Regeln für Urlaub in Europa
Gewerkschaft fordert kürzere Quarantäne für Lehrer
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) plädiert für eine Verkürzung der Corona-Quarantäne für Lehrkräfte. "Vor den Ferien befanden sich an einigen Schulen eine hohe Anzahl der Beschäftigten in Quarantäne, weswegen teilweise Distanzunterricht stattfinden musste", sagte die GEW-Vorsitzende Maike Finnern dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Daher würde sie es begrüßen, wenn geimpfte und genesene Beschäftigte ohne Symptome die Quarantäne durch einen PCR-Test verkürzen könnten.

"Der Präsenzunterricht sollte flächendeckend fortgesetzt werden", sagte Finnern. Dafür brauche es regelmäßige PCR-Tests an Schulen, auch für Geimpfte und Genese. Auch die Maskenpflicht müsse bleiben. Die Kultusminister der Länder wollen am Mittwoch über das weitere Vorgehen sprechen. (04.01.2022)
Impfstoff-Panne in Hannover: Dutzende Kinder erhalten Dosis für Erwachsene
Im Impfzentrum am Zoo in Hannover haben 42 Jungen und Mädchen Impfstoff mit der höheren Konzentration für Erwachsene gespritzt bekommen. Für die Kinder war eigentlich der Impfstoff für Fünf- bis Elfjährige vorgesehen, wie eine Sprecherin der Region Hannover mitteilte.

Laut Einschätzung der leitenden Fachärztin des Gesundheitsamts, Marlene Graf, seien jedoch keine gravierenden Folgen zu erwarten. "Mögliche Nebenwirkungen sollten sich nach unseren Erkenntnissen auf Lokalreaktionen und Fieberreaktionen beschränken. Medizinisch gesehen handelt es sich um eine nicht notwendige erhöhte Dosis des Impfstoffs, die sich nicht negativ auswirken dürfte", sagte Graf der Mitteilung zufolge. Alle Eltern der betroffenen Kinder seien von der Regionsverwaltung direkt telefonisch und per E-Mail informiert worden, hieß es weiter.

"Auch wenn keine gravierenden gesundheitlichen Folgen zu erwarten sind, so etwas hätte nicht passieren dürfen", kritisierte Regionspräsident Steffen Krach (SPD). "Das darf sich auf keinen Fall wiederholen, wir müssen alle Abläufe noch mal überprüfen." Die Region werde umgehend analysieren, wie es zu dem Fehler kommen konnte. (04.01.2022)