Fliegerbombe in Berlin-Zehlendorf wird entschärft - Evakuierung hat begonnen

Ein Blindgänger aus dem 2. Weltkrieg wird heute in Berlin-Zehlendorf unschädlich gemacht. Zurzeit wird ein 500 Meter großer Sperrkreis eingerichtet, 4.300 Menschen müssen das Gebiet verlassen. Betroffen sind auch die S1, Schulen, Kitas und eine Klinik

 

Die Berliner Polizei hat am Montagmorgen mit Aufbauarbeiten zur Entschärfung der Weltkriegsbombe in Berlin-Zehlendorf begonnen. Wie ein Sprecher mitteilte, starteten die Einsatzkräfte ab 6 Uhr mit den Vorbereitungen. Bis 8 Uhr sollten die Anwohner in einem Sperrkreis von 500 Metern vom Fundort ihre Wohnungen verlassen haben. Laut eines Sprechers sind rund 4.300 Menschen von den Maßnahmen betroffen.

Der Sperrkreis gilt für den Umkreis um den Fundort in der Berlepschstraße. Betroffen ist das Gebiet zwischen Königstraße, Teltower Damm, Buschgrabenweg und Ludwigsfelder Straße. Die Polizei erklärte, alle Bewohner innerhalb des Sicherheitsbereichs seien aufgefordert, Fenster und Türen zu verschließen und den Sperrbereich zu verlassen.

Derzeit gehen Polizisten "von Haustür zu Haustür", um sicherzustellen, dass sich niemand mehr im Sperrkreis befindet, sagte der Sprecher. Der Bezirk richtet eine Sammelstelle ein. Sie steht allen offen, die nicht bei Verwandten, Freunden oder Bekannten unterkommen können. Die Sammelstelle befindet sich auf dem Gelände der Ernst-Reuter-Sportanlage in der Onkel-Tom-Straße.

Betroffen vom Sperrkreis sind auch einige Gebäude des Behring-Krankenhauses sowie das Droste-Hülshoff-Gymnasium und das Schadow-Gymnasium. Im Schadow-Gymnasium wurde der Unterricht abgesagt, die Schüler des Hülshoff-Gymnasiums sollen online unterrichtet werden.

Wie ein Sprecher des Behring-Klinikums ankündigte, sollten die im Sperrkreis befindlichen Gebäudeteile ab dem frühen Montagmorgen evakuiert werden. Die Menschen könnten in andere Gebäudeteile verlegt werden. "Unser Notfallzentrum und unsere Intensivstation befinden sich außerhalb des Evakuierungsradius", fügte der Sprecher hinzu.

Laut einem rbb-Reporter werden nur "absolute Notfälle" behandelt, reguläre Behandlungstermine wurden hingegen abgesagt. Soweit dies möglich gewesen sei, hätte das Krankenhaus die Patienten darüber am Sonntag informiert - man habe aber nicht alle erreicht, hieß es.

Die S-Bahn Berlin hat angekündigt, dass die Linie S1, die durch den Sperrkeis führt, zwischen Schlachtensee und Zehlendorf gesperrt wird. Ein Ersatzverkehr mit Bussen wird eingerichtet, wie die S-Bahn am Sonntagabend auf Twitter mitteilte. Laut BVG müssen die Buslinien 115 und 101 umgeleitet werden, das betrifft auch die Linie 623 der Firma Havelbus.

Die 500 Kilogramm schwere Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg war am Freitagnachmittag bei Straßenarbeiten in der Berlepschstraße/Ecke Dallwitzstraße im Erdreich entdeckt worden. Der Fundort liegt etwa 800 Meter vom S-Bahnhof Zehlendorf und dem Zentrum des Stadtteils entfernt. Die Bombe soll von Experten des Kampfmittelräumdienstes vor Ort entschärft werden.

Die Polizei geht davon aus, dass sämtliche Einschränkungen und Sperrungen im betroffenen Bereich [berlin.de/polizei] am Montag ab 18 Uhr aufgehoben werden können.

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