Dutzende Tote bei Massenpanik im Jemen

Im Jemen sind Dutzende Menschen ums Leben gekommen. Vermutlich kam es zu einer Panik, als Händler Geldspenden verteilten.

Bei einer Massenpanik im Jemen sind mindestens 78 Menschen ums Leben gekommen. Das sagte der Direktor der Gesundheitsbehörde in der Hauptstadt Sanaa, Mutahar al-Maruni, dem Huthi-Rebellen-nahen Fernsehsender Al-Masirah in der Nacht zum Donnerstag. Dutzende weitere Menschen seien zudem verletzt worden. Den Huthis zufolge war es bei der Verteilung von Spenden am späten Abend zu einem tödlichen Gedränge gekommen.

In Videos, die die Szenen nach dem Vorfall zeigen sollen, lagen zahlreiche Leichen aufgereiht am Boden. Die genauen Hintergründe wie auch die genaue Zahl der Todesopfer blieb zunächst unklar. Die Tragödie soll sich an einem Verteilpunkt für Spenden in der jemenitischen Hauptstadt zugetragen haben.

Ausschuss soll Vorfall aufklären

Der Vorsitzende des Hohen Politischen Rats, Mahdi al-Maschat, forderte eine Aufklärung des Vorfalls. Ein dafür bestimmter Ausschuss traf laut einem Saba-Bericht noch am Abend am Ort des Vorfalls ein. Zwei mutmaßlich verantwortliche Händler wurden festgenommen.

Der Jemen liegt im Süden der Arabischen Halbinsel. Die schiitischen Huthi-Rebellen haben dort in ihrem seit 2014 laufenden Aufstand weite Teile des Nordjemens eingenommen und kontrollieren auch die Hauptstadt Sanaa. Die Rebellen werden vom mehrheitlich schiitischen Iran unterstützt. Saudi-Arabien kämpft seit 2015 mit Verbündeten an Seite der Regierung im Land gegen die Huthis. Im Jemen spielt sich vor allem bedingt durch die Folgen des Bürgerkriegs eine der schwersten humanitären Katastrophen weltweit ab.

https://www.t-online.de/nachrichten/panorama/id_100162874/jemen-mindestens-78-tote-bei-massenpanik.html