Deutschland liefert weitere Gepard-Panzer

30 Gepard-Panzer sind derzeit in der Ukraine im Einsatz gegen die russische Armee, sieben weitere will die Bundesregierung bald liefern. Problematisch bleibt aber die Lieferung von Munition für das eigentlich schon ausgemusterte Modell.

Deutschland will der Ukraine sieben weitere Gepard-Flakpanzer liefern. Das geht aus der von der Bundesregierung veröffentlichten Liste der Waffenlieferungen an das Land hervor. In dieser hieß es, dass die Lieferung in "Vorbereitung/Durchführung" sei. Zudem würden auch noch 100.000 Erste-Hilfe-Sets geliefert.

In der vergangenen Woche hat Deutschland der Ukraine zudem drei Brückenlegepanzer des Typs Biber, acht weitere Überwasserdrohnen, zwölf weitere Grenzschutzfahrzeuge, 4000 Schlafsäcke, 30 Krankenwagen und Ersatzteile für MI-24-Hubschrauber geliefert, wie aus der Liste hervorgeht, die alle militärischen Hilfsleistungen auflistet. Teilweise hat die Regierung dabei Lieferungen der Industrie finanziert.

Panzer werden derzeit instand gesetzt

Die eigentlich schon zur Verschrottung vorgesehenen sieben Gepard-Panzer würden derzeit vom Münchner Rüstungskonzern Krauss-Maffei Wegmann instand gesetzt. Wie der "Spiegel" berichtet, sollten sie im Frühjahr an die Ukraine ausgeliefert werden.

Die bereits im Einsatz befindlichen 30 Gepard-Panzer erwiesen sich nach ukrainischen Angaben beim Kampf gegen die russische Armee als sehr effektiv und zuverlässig. Kanzler Olaf Scholz und NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hatten zuvor bekräftigt, wie wichtig die Hilfe für die Ukraine bei der Abwehr russischer Raketen ist.

Eine Bestätigung der Bundesregierung gab es bisher noch nicht. Der Regierungssprecher hatte aber bereits Ende November gesagt, dass die Ukraine weitere Gepard aus Deutschland erhalten werde.

Gepard-Panzer in Katar zum Schutz der WM im Einsatz

Möglich ist auch, dass die Bundesregierung in Katar oder Brasilien sondiert, ob die dort für den Schutz von Großveranstaltungen eingesetzten Panzer an die Ukraine geliefert werden können. Katar etwa nutzt die Gepard derzeit beim Schutz der Fußball-Weltmeisterschaft.

Ein Problem beim Einsatz ist allerdings die Versorgung der Ukraine mit Munition für den Gepard. Die Schweiz, die noch über Munitionsbestände für den von der Bundeswehr schon vor Jahren ausgemusterten Panzer verfügt, lehnt eine Lieferung mit Hinweis auf ihren neutralen Status ab.

Stoltenberg mahnt Munitionslieferungen an

Die Ukraine hatte zuletzt neben den immer wieder erbetenen Leopard-Schützenpanzern auch die Lieferung von Patriot-Luftabwehrsystemen gefordert. Deutschland hat dem NATO-Partner Polen drei dieser Systeme angeboten.

Stoltenberg warnte am Donnerstag aber, dass man darauf achten müsse, zunächst einmal die bereits gelieferten Systeme mit Munition, Ersatzteilen und Instandsetzung einsatzbereit zu halten.

https://www.tagesschau.de/inland/ukraine-gepard-panzer-101.html