In der DDR feierte er große fußballerische Erfolge. Jetzt ist der Ex-Nationalspieler Hans Richter gestorben.
Der ehemalige DDR-Nationalspieler und Topstürmer Hans Richter ist tot. Wie sein ehemaliger Verein, der 1. FC Lokomotive Leipzig am Sonntag bekannt gab, verstarb Richter im Alter von gerade einmal 63 Jahren.
Richter spielte in der DDR zunächst für Karl-Marx-Stadt (das heutige Chemnitz) und wurde dann zum FC Lok delegiert. In einer Dokumentation erinnerte er sich folgendermaßen an den Wechsel: "Ich war mit Chemnitz gerade noch im Trainingslager in Werdau. Da wurde mir gesagt, ab Montag bist du in Leipzig."
Europacup-Finale und Pokalgewinne
Der Wechsel sollt sich für Richter durchaus bezahlt machen. Mit dem Klub erreichte er 1987 das Europapokal-Finale der Pokalsiege, unterlag dort jedoch mit 0:1 gegen Ajax Amsterdam. 1986 holte die Mannschaft zudem den nationalen FDGB-Pokal der DDR. Richter erzielte dabei im Finale drei Treffer. Ein Jahr später konnten die Leipziger den Erfolg sogar wiederholen. Insgesamt bestritt Richter 137 Pflichtspiele für Lokomotive Leipzig, bevor er zum FC Karl-Marx-Stadt zurückkehrte. Zudem durfte Richter 15 Länderspiele für die DDR bestreiten.
Im Jahr 1989 floh Richter dann über die Prager Botschaft in den Westen. Fortan spielte er für den Kickers Offenbach. Sein ehemaliger Lok-Trainer Uli Thomale wollte ihn später noch zu Hessen Kassel holen, scheiterte jedoch. Im Gespräch mit der "Bild"-Zeitung würdigt er Richter: "Ein großer, kerniger Bursche und ein feiner Mensch. Ich bin unglaublich traurig."
Auch andere ehemalige Mannschaftskameraden verlieren nur positive Worte. Olaf Marschall sagt: "Er war immer ein offener, fröhlicher Mensch." Für Heiko Scholz war er ein "guter Fußballer und super Typ" und für Uwe Bredow "immer lustig und lebensfroh".