Christian Streich ätzt nach Freiburg-Aus gegen Schiedsrichter: "Ich bin sprachlos"

Der SC Freiburg scheidet aus der Europa League aus. Eingeleitet wird die Pleite gegen Juventus Turin von einer umstrittenen Hand-Entscheidung des Schiedsrichters. Freiburg-Trainer Christian Streich hadert mit dem mangelnden Spielglück – und kritisiert die Linie des Referees scharf.

Es hat einfach nicht sollen sein. Chancenlos war der SC Freiburg beim Europa-League-Aus gegen Juventus Turin am Donnerstagabend keineswegs. Entscheidende Spielsituationen liefen schlicht gegen die Breisgauer. So hielt der Sport-Club über weite Strecken mit dem italienischen Rekordmeister mit, hatte in vielen Szenen aber nicht das nötige Quäntchen Glück. Auch beim vorentscheidenden 0:1: Verteidiger Manuel Gulde bekam den Ball unglücklich an den Unterarm. Erst auf Hinweis des VAR entschied Schiedsrichter Serdar Gözübüyük auf Elfmeter – und Gelb-Rot für den fassungslosen Defensivmann des Underdogs. Dusan Vlahovic verwandelte zum 1:0 für Juve (45.).

Trainer Christian Streich, der im Vorfeld der Partie noch seinen Vertrag in Freiburg verlängert hatte, beschwerte sich an der Seitenlinie vehement, aber erfolglos. Im Anschluss ätzte er in Richtung des Schiedsrichter-Gespanns – nicht aber wegen der Handszene, sondern aufgrund nicht geahndeter Spielverzögerungen der Turiner. "Ich bin sprachlos. In beiden Spielen: Nach jedem Foul spielt ein Juve-Spieler den Ball weg. Immer. Es ist mir vollständig rätselhaft. Alles wird sanktioniert, aber so etwas, was entscheidend ist, wird laufen gelassen", so Streich, der die Verhältnismäßigkeit der Entscheidungen des Referees infrage stellte.

Den Platzverweis für Gulde beschrieb er indes recht rational als "schwierige Situation", aus welcher seine Mannschaft aber das Beste gemacht habe. "Die Art und Weise, wie die Mannschaft aufgetreten ist, war toll. Immer hatte man das Gefühl, wenn sie ein Tor machen, kann etwas ganz Besonderes passieren", lobte Streich, nur um mit der nächsten 50/50-Szene zu hadern. Nach einem Rückpass von Juve-Profi Manuel Locatelli auf Torhüter Wojciech Szczesny nahm Letzterer den Ball auf. Doch statt eines indirekten Freistoßes für Freiburg entschied Schiedsrichter Gözübüyük auf Offensivfoul. "Das ist schwer zu akzeptieren", schimpfte Streich.

Freiburg-Stürmer Gregoritsch: "Wir haben im entscheidenden Moment Pech gehabt"

Auch Stürmer Michael Gregoritsch gab sich niedergeschlagen: "Wir haben im entscheidenden Moment Pech gehabt. Leider hat es nicht gereicht und wir scheiden aus", sagte der 28-Jährige am RTL-Mikrofon, hob aber ebenso wie sein Trainer die ordentliche Leistung der Mannschaft, die über eine Hälfte in Unterzahl agieren musste, hervor. "So wie wir es gemacht haben, war es in Ordnung“, so Gregoritsch stolz: "Das ist ein absolutes Top-Spiel gewesen von uns. Was gefehlt hat, ist das Tor." Unter dem Strich bedeutet das: Nach dem 0:1 im Hinspiel ist durch das 0:2 im Achtelfinale der Europa League Schluss. Weiter geht es für den Sport-Club am Sonntag in der Bundesliga beim FSV Mainz 05 (19.30 Uhr, DAZN) – möglicherweise wieder mit mehr Spielglück.

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