BVG-Beschäftigte beklagen sich in Brandbrief über "unhaltbare Zustände"
Ein Mitarbeiter hat sich in einem Brief an die BVG den Frust von der Seele geschrieben und berichtet von "unhaltbaren Zuständen", Gestank und Gefahren. Die Senatsverwaltung verweist auf den Vertrag mit der BVG. Man wolle nun aber das Thema "zeitnah und intensiv" diskutieren.
Die Berliner Senatsverwaltung für Mobilität sieht bei Kritik an mangelnder Sicherheit und Sauberkeit auf U-Bahnhöfen die BVG in der Pflicht.
Dies sagte ein Sprecher gegenüber dem rbb, nachdem am Samstag ein Brandbrief von BVG-Beschäftigten bekannt wurde.
"Fast täglich kommt es zu Beschimpfungen und Tätlichkeiten gegenüber dem Personal und den Fahrgästen", heißt es in dem Brief, der dem rbb vorliegt. Vermehrt werde man auch Zeuge von "Prügeleien auf Bahnhöfen und Zügen"; "Kippensammler, die in die Gleise springen" würden für zusätzliche Gefahren sorgen.
Vor allem fordert das Schreiben mehr Sicherheitspersonal. Auch Partytouristen würden sich demnach zeitweise "wie in einem rechtsfreien Raum" verhalten. "Das vermitteln wir durch unser inkonsequentes Verhalten", heißt es in dem Brief, der an die BVG und den Berliner Senat addressiert war und über den zunächst die B.Z. berichtet hat [www.bz-berlin.de]. Demnach hat der Brief 270 Unterschriften.
Senatsverwaltung: Fragen der Betriebsführung sind Sache der BVG
Diese Fragen gehörten zur Betriebsführung und seien auch laut Vertrag Sache des Verkehrsunternehmens, sagte ein Sprecher der Verkehrsverwaltung am Samstag dem rbb. Man spreche das Thema in den regelmäßigen Gesprächen mit der BVG immer wieder an.
"Uns liegt das Schreiben der BVG-Mitarbeitenden derzeit nicht vor, aber wir nehmen dies zum Anlass, das Thema mit der BVG zeitnah noch einmal intensiver zu analysieren und über konkrete Handlungsoptionen zu entscheiden", hieß es aus der Verkehrsverwaltung gegenüber dem rbb.
Den Senats-Angaben zufolge hat es in jüngster Zeit vor allem Probleme am Moritzplatz und insgesamt auf der Südlinie der U8 gegeben. Hier habe die BVG "dargestellt, dass sie mit einem speziell geschulten und vernetzten Präventionsteam und auch in Abstimmung mit der Polizei erfolgreich Verbesserungen erwirkt hat", so der Sprecher.