Bomber steigen auf – schwere Angriffe auf ukrainische Städte
Tag 453 seit Kriegsbeginn: Selenskyj zieht nach dem G7-Gipfel eine positive Bilanz. Unterdessen gibt es Berichte über schwere Luftangriffe. Alle Infos im Newsblog.
Brasiliens Präsident Lula verärgert über Selenskyi
6.05 Uhr: Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hat sich "verärgert" über das Nichtzustandekommen eines Treffens mit seinem ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj auf dem G7-Gipfel in Japan gezeigt. "Ich war nicht enttäuscht. Ich war verärgert, weil ich ihn gerne treffen und die Angelegenheit besprechen würde", sagte Lula am Montag auf einer Pressekonferenz. Selenskyj sei aber ein Erwachsener. "Er weiß, was er tut", fügte Lula hinzu.
Selenskyj hatte ein persönliches Treffen mit Lula angestrebt. Beide hatten jedoch erklärt, Terminprobleme hätten sie daran gehindert, sich zu treffen. Selenskyj sagte dazu, dies könne Lula "enttäuscht" haben.
Nach Angaben von Lula hatten seine Mitarbeiter ein Treffen mit Selenskyj für Sonntagnachmittag angesetzt. Der ukrainische Präsident habe sich jedoch verspätet und sein eigener Terminkalender sei danach voll gewesen.
Russland bestätigt Luftschläge gegen Dnipro
05.43 Uhr:Russland hat ukrainischen Angaben zufolge in der Nacht einen Luftangriff auf die südostukrainische Stadt Dnipro geflogen. "Dank der Verteidigungskräfte haben wir den Angriff überstanden. Einzelheiten werden zu gegebener Zeit bekannt gegeben", teilt der Gouverneur Sergei Lyssak auf seinem Telegram-Kanal mit.
Die Nachrichtenagentur RBC-Ukraine meldet, dass in Dnipro während der mehr als 90 Minuten dauernden Luftangriffswarnung etwa 15 Explosionen zu hören waren. Es war nicht sofort klar, ob es sich bei den Explosionen um die Zerstörung der Raketen durch ukrainische Luftabwehrsysteme handelte oder um einschlagende russische Raketen oder Drohnen.
Offenbar erneute Welle von Raketenangriffen gegen Ukraine
4.45 Uhr: Wie ukrainische Militärbeobachter bei Twitter melden, soll es in der Nacht zu Montag erneut zu einer heftigen Angriffswelle durch russische Raketen und iranische Drohnen gekommen sein. Demnach stiegen alle sieben auf der Luftwaffenbasis Engels-2 stationierten Tu-95MS Langstreckenbomber in Richtung der ukrainischen Landesgrenze auf. Auch Bomber des Typs Tu-22M3 sollen in der Luft gewesen sein.
Dies berichteten die Blogger unter Berufung auf die ukrainische Verteidigung. Ziel waren demnach die Städte Dnipropetrowsk sowie Saporischschja im Süden des Landes, aber auch die Hauptstadt Kiew. Bewohner von Dnipropetrowsk twitterten wenige Stunden später und berichteten von ersten Detonationen, die im Stadtgebiet zu hören waren.
Die Luftwaffenbasis Engels-2 liegt in der zentralrussischen Oblast Saratow, von dort aus startet Russland in der Regel seine strategischen Bomber zu Angriffen auf die Ukraine. Die Bomber hätten auf der Höhe des Kaspischen Meers dann ihre Raketen des Typs Raketen des Typs H-55 abgeschossen. Diese haben eine Reichweite von bis zu 3000 Kilometern.
Anwohner berichten auf Twitter, dass auch in den Städten Odessa und Charkiw Luftalarm ausgelöst wurde. Später waren dort wohl schwere Detonationen zu hören. Die ukrainische Zeitung "The Kyiev Independent" meldete ebenfalls zahlreiche Luftangriffe auf die Städte Charkiw, Dnipro und Saporischschja. Die Berichte konnten bislang nicht von unabhängiger Seite bestätigt werden.
Ukrainisches Militär meldet weitere Vorstöße bei Bachmut
23.30 Uhr: Das ukrainische Militär ist nach eigenen Angaben nahe der Stadt Bachmut im Osten des Landes weiter vorgerückt. "Speziell in den letzten 24 Stunden sind wir an einigen Teilstücken etwa 200 Meter vorgestoßen", sagte der Sprecher der Heeresgruppe Ost, Serhij Tscherewatyj, am Sonntagabend im ukrainischen Fernsehen. Bereits die ganze Woche sei das ukrainische Militär in der Umgebung der Stadt auf dem Vormarsch. Russland führt seit 15 Monaten einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Die Schlacht um Bachmut gehört zu den blutigsten.
Moskau hatte am Samstag die Eroberung der seit Monaten schwer umkämpften und fast völlig zerstörten Stadt verkündet. Kiew bestreitet hingegen, dass Bachmut gefallen ist. Tscherewatyj zufolge halten sich ukrainische Kräfte im Südwesten der Stadt in einigen Gebäuden und Befestigungsanlagen verschanzt. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben beider Seiten nicht. In der Stadt waren früher mehr als 70 000 Menschen zuhause. Heute harren dort nur noch wenige Zivilisten aus.
Die bei Bachmut eingesetzte 3. Sturmbrigade der Ukrainer erklärte, auf einem Frontabschnitt von 1.700 Metern sogar 700 Meter vorgerückt zu sein. Dazu stellte sie später auf Facebook ein Video von der Gefangennahme russischer Soldaten.
Wolodymyr Selenskyj zieht nach G7-Gipfel positive Bilanz
21.28 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich nach Abschluss des G7-Gipfels in Japan zufrieden gezeigt. "Das Thema Ukraine stand im Mittelpunkt, der Respekt gegenüber allen Ukrainern war besonders", sagte Selenskyj am Sonntag in seiner abendlichen Videoansprache. Als Beleg für internationale Unterstützung führte er Treffen mit anderen Staats- und Regierungschefs bei dem Gipfel in Hiroshima an. Am alljährlichen Treffen der Siebener-Gruppe hatten auch mehrere andere Gäste teilgenommen, beispielsweise aus Indien, Vietnam und Indonesien.
Die Begegnung mit US-Präsident Joe Biden habe "wie immer" zur Stärkung der Ukraine geführt, sagte Selenskyj, der das Video im Flugzeug kurz vor dem Abflug Richtung Kiew aufnahm. Tatsächlich gab Biden beim Gipfel die Freigabe eines weiteren Hilfspakets für die Ukraine über 375 Milliarden Dollar (etwa 346 Milliarden Euro) bekannt. Zudem will Washington die seit langem von Kiew geforderten Lieferungen westlicher Kampfjets freigeben. Die Ukraine befindet sich seit 15 Monaten im Krieg gegen Angreifer Russland.
Selenskyj verwies auch auf Begegnungen mit den Gipfelteilnehmern aus Vietnam und Indonesien. Beide Länder zählen bislang nicht zu den Unterstützern der Ukraine. Sowohl Russland als auch die Ukraine suchen international nach Unterstützung für ihre Position. Selenskyj sprach erneut von einer "ukrainischen Friedensformel", die den Abzug russischer Truppen aus allen besetzten Gebieten der Ukraine als Voraussetzung für Verhandlungen vorsieht.
Selenskyj will F-16-Jets nicht über Russland einsetzen
17.31 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat US-Präsident Joe Biden nach dessen Angaben zugesagt, Kampfjets des amerikanischen Typs F-16 nicht für einen Vorstoß nach Russland zu nutzen. Er habe eine "pauschale Zusage von Selenskyj", die F-16 nicht zu nutzen, um "in russisches geografisches Territorium" vorzustoßen, sagte Biden am Sonntag nach Abschluss des G7-Gipfels im japanischen Hiroshima.
Biden hatte am Rande des Gipfels führender demokratischer Wirtschaftsmächte grundsätzlich den Weg dafür freigemacht, im Rahmen einer Koalition von Verbündeten Jets des amerikanischen Typs F-16 an die Ukraine zu liefern.
Biden begründete seine Kehrtwende bei den Kampfjets mit einer veränderten Situation. So machte er deutlich, dass es bei Fortschritten der Ukrainer zu einer Situation kommen könnte, wo diese Waffen größerer Reichweiten brauchen, als ihnen bisher zur Verfügung stehen. Er argumentierte zudem, dass die Kampfjets der Ukraine im Fall einer künftigen Friedensvereinbarung auch die Zuversicht geben könnten, den Russen bei einem erneuten Angriff Widerstand leisten zu können. "Also ist es ein anderer Bedarf. So wie die Panzer anfangs nicht gebraucht wurden, aber jetzt gebraucht werden."
Estland und Lettland wollen deutsches Iris-T-System
16 Uhr: Die Nato-Mitglieder Estland und Lettland wollen estnischen Angaben zufolge das Flugabwehrsystem Iris-T SLM des deutschen Herstellers Diehl kaufen. Die Verhandlungen sollten unter Führung Estlands bald aufgenommen und im Sommer abgeschlossen werden, teilt das estnische Verteidigungsministerium mit. Angestrebt werde, dass die ersten Systeme im kommenden Jahr einträfen und bis 2025 in Betrieb genommen würden, erklärt Verteidigungsminister Hanno Pevkur.
Ukrainischer General – Halten kleinen Teil von Bachmut
14.10 Uhr: Die Ukraine kontrolliert nach Angaben eines ihrer ranghohen Generäle einen kleinen Teil des östlichen Stadtgebiets von Bachmut. Dies sei allerdings ausreichend für einen Vorstoß in die zerstörte Stadt, wenn die Lage sich ändere, erklärt General Olexander Syrskyj auf Telegram. Ukrainische Truppen näherten sich einer taktischen Einkesselung der Stadt.
Selenskyj: Treffen mit Brasiliens Präsident kam nicht zustande
13.57 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist am Rande des G7-Gipfels wider Erwarten nicht mit dem brasilianischen Präsidenten Luiz Inacio Lula da Silva zusammengekommen. Zur Begründung sagt Selenskyj, es habe vermutlich Terminschwierigkeiten gegeben. Der brasilianische Präsident ist einer der führenden Vertreter der Länder, die eine Parteinahme zugunsten der Ukraine in dem von Russland geführten Angriffskrieg vermieden haben und sich in einer neutralen Rolle sehen.
Für Verärgerung westlicher Regierungen hatte Lula mit der Äußerung gesorgt, westliche Waffenlieferungen verlängerten den Krieg. Auch deswegen war eine Zusammenkunft beider Staatsoberhäupter mit Spannung erwartet worden.
Ukraine erwartet Dutzende westliche Kampfjets
13.01 Uhr: Bei der Verteidigung gegen Russlands Angriffskrieg rechnet die Ukraine nach dem Einlenken der US-Regierung in der Kampfjet-Debatte nun mit Dutzenden Maschinen aus dem Westen. "Die Flugzeuge werden nicht stückweise übergeben, sondern in Einheiten. Eine Lufteinheit ist mindestens ein Geschwader, in unserem Fall sind es derzeit mehr als 12 Flugzeuge, bei unseren westlichen Partnern bis zu 18 Flugzeugen", sagte der Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Juri Ihnat am Sonntag im ukrainischen Fernsehen. Auf diese Weise könnten der Ukraine "anfangs mehrere Dutzend Kampfjets zur Lösung anstehender Aufgaben" übergeben werden.
Selenskyj: Bachmut ist nicht völlig von Russland besetzt
12.57 Uhr: Nach den widersprüchlichen Interpretationen einer Aussage des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hat sich dieser nochmals dazu geäußert. Er werde keine Einzelheiten nennen, aber "Bachmut ist heute nicht von Russland besetzt worden", sagte er nach dem G7-Gipfel in Japan.
Zuvor hatte es Verwirrung um eine Aussage gegeben, die er auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit US-Präsident Joe Biden getroffen hatte. Mehr dazu lesen Sie in den vorherigen Einträgen in diesem Newsblog. Russland hatte zuvor die vollständige Eroberung Bachmuts verkündet.
Verwirrung um die Lage in Bachmut geht weiter
11.33 Uhr: Wie die Lage in Bachmut wirklich ist, ist weiterhin unklar. Die ukrainische Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar erklärte, ukrainische Streitkräfte hielten weiterhin Teile von Bachmut. Die eigenen Truppen hätten die Stadt an den Flanken teilweise eingekreist. Maljar äußerte sich auf dem Chatdienst Telegram, kurz nachdem Russlands Präsident Wladimir Putin einen Sieg in der Schlacht um Bachmut ausgerufen hatte.
Nach den russischen Meldungen über eine Eroberung der monatelang umkämpften ukrainischen Stadt Bachmut hatte es Verwirrung um die ukrainische Einschätzung der Lage gegeben. Ein Sprecher des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj erklärte am Sonntag, dass dieser russische Angaben über den Fall der Stadt nicht bestätigt habe.
Sprecher: Selenskyj hat Fall von Bachmut nicht bestätigt
9.30 Uhr: Ein Sprecher des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hat erklärt, dass Selenskyj russische Angaben über eine Eroberung der Stadt Bachmut nicht bestätigt habe. Die Frage des Reporters beim G7-Gipfel sei gewesen: "Die Russen sagen, dass sie Bachmut eingenommen haben", schrieb Selenskyj-Sprecher Serhij Nykyforow auf Facebook. "Antwort des Präsidenten: Ich denke, nicht." Auf diese Weise habe der Präsident die Eroberung von Bachmut durch die russischen Truppen bestritten, fügte der Sprecher hinzu.
Der Reporter hatte Selenskyj gefragt, ob die Ukraine noch die Stadt kontrolliere und nachgeschoben, dass Russland meldet, die Stadt eingenommen zu haben. Selenskyj antwortete mit "Ich denke, nicht". Das war von internationalen, aber auch ukrainischen Medien sowie Beobachtern als Eingeständnis verstanden worden, dass die Ukraine die Kontrolle über Bachmut verloren habe.
Selenskyj räumt offenbar Verlust von Bachmut ein
8.27 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat offenbar eingeräumt, dass die Ukraine die Kontrolle über die ostukrainische Stadt Bachmut verloren hat. Während des G7-Gipfels in Japan fragte ihn ein Reporter, ob die Ukraine noch die Stadt kontrolliere und schob nach, dass Russland meldet, die Stadt eingenommen zu haben. Selenskyj antwortete: "Ich denke, nicht."
Er sagte weiter dazu: "Aber Sie müssen verstehen, dass es dort nichts mehr gibt. Sie haben alles zerstört." Es gebe dort keine Gebäude mehr, "nur Boden und eine Menge toter Russen". Selenskyj sagte: "Es ist eine Tragödie." Aber heute sei Bachmut "nur in unseren Herzen". Er dankte den ukrainischen Soldaten dort für ihren Einsatz.
Prigoschin schickt Botschaft an Selenskyj und Biden
8.14 Uhr: Prigoschin verkündet die angebliche Einnahme von Bachmut. Und wie so oft sendet er seine Mitteilung per Video. Auch für US-Präsident Biden hat er eine Botschaft. Mehr dazu lesen Sie hier.
Prigoischin in Bachmut: Er hat die Einnahme der ostukrainischen Stadt verkündet. (Quelle: Concord Group Press Office/TASS/imago images)
Biden kündigt neue Waffenlieferung für die Ukraine an
8.07 Uhr: US-Präsident Joe Biden hat bei einem Treffen mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj eine neue umfangreiche Waffenlieferung für die Ukraine angekündigt. Das Paket umfasse "Munition, Artillerie und gepanzerte Fahrzeuge", teilte Biden am Sonntag am Rande des G7-Gipfels in Hiroshima mit. Erst vor zwei Tagen hatte Washington den westlichen Verbündeten seine Zustimmung zur Lieferung von Kampfjets des Typs F-16 an Kiew erteilt.
Russland meldet Einnahme Bachmuts – Kämpfe gehen wohl weiter
7.33 Uhr: Die Schlacht um Bachmut gilt als längste des Krieges in der Ukraine. Nun behauptet die russische Seite, die Stadt erobert zu haben. Doch Beobachter sehen mehrere Nachteile für die russische Seite. Mehr dazu lesen Sie hier.
Kämpfer der Wagner-Gruppe mit der russischen Flagge in Bachmut: Sie haben die vollständige Einnahme verkündet. (Quelle: Concord Group Press Office/TASS/imago images)
Selenskyj: "Jetzt wächst unsere Macht"
5.55 Uhr: Der ukrainische Präsident Selenskyj hat vom G7-Gipfel die Gemeinsamkeit der demokratischen Staaten gelobt. Auf Twitter schrieb er am frühen Sonntagmorgen: "Es gab Versuche, das, was wir wertschätzen, zu ignorieren und zu missachten. Aber jetzt ist es unmöglich. Jetzt wächst unsere Macht." Er forderte dennoch eine klare Führung der Demokratie.
Bericht: Explosionen nahe russischer Stadt Belgorod
3.15 Uhr: In der russischen Region Belgorod soll es in der Nacht Explosionen gegeben haben. In sozialen Medien wurden Fotos und Videos von einem großen Feuer geteilt, das in dem Dorf Shebekino ausgebrochen sei. Außerdem wurde über Schüsse berichtet. Das Dorf liegt nahe der ukrainischen Grenze. Der Gouverneur der Region, Vyacheslav Gladkov, soll auf Telegram ein Feuer auf einer Mülldeponie nach Luftangriffen bestätigt haben.
Am Samstagabend hatten mehrere russische Militärblogger über eine Gruppe Bewaffneter berichtet, die angeblich über die Grenze eingedrungen seien. Sie seien aber zurückgeschlagen worden. Die Angaben konnten bislang nicht unabhängig bestätigt werden.
Luftwaffenoberst: Könnten mit F-16 den Krieg gewinnen
1.55 Uhr: Dem Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Oberst Juri Ignat, zufolge könnte die Ukraine mithilfe von F-16-Kampfflugzeugen den Krieg gewinnen. Wie er dem ukrainischen Fernsehsender Espreso TV in Interview erklärt, würden die Kampfjets Gebiete schützen, die außerhalb der Reichweite von Flugabwehrraketen lägen. "Durch den Einsatz von F-16 können unsere Bodentruppen die besetzten ukrainischen Gebiete schnell befreien, indem sie feindliche Kommandoposten, militärische Gruppen und logistische Versorgungsketten ins Visier nehmen", fügt er hinzu.
Die Ukraine hat bisher keine Zusage zur gewünschten Lieferung von F-16-Jets erhalten. US-Präsident Joe Biden hat Regierungskreisen zufolge allerdings eine Ausbildung ukrainischer Piloten an diesen Jets befürwortet. Russland warnte die westlichen Staaten vor einer möglichen Lieferung von F-16-Kampfjets an die Ukraine.
0.30 Uhr: Der ehemalige russische Kommandeur Igor Girkin hat die angebliche Einnahme Bachmuts durch russische Truppen als "strategisch unsinnig" bezeichnet. "Es erregt mich nicht. Unter Berücksichtigung dessen, was ich über Verluste, verschwendete Ressourcen, verlorene Zeit und das anfängliche Verständnis der strategischen Sinnlosigkeit dieser Operation weiß", schrieb er auf Telegram. Girkin war wesentlich an der Invasion auf der Krim beteiligt und ist wegen seiner Beteiligung am Abschuss des Fluges MH17 verurteilt worden. Er gehört jetzt zu den Kräften russischer Nationalisten, die die Militärführung kritisieren.
Igor Girkin: Der Ex-Geheimdienstoffizier gilt als einflussreicher russischer Militärblogger. (Quelle: Contributor/Getty Images)
Putin gratuliert Truppen zu angeblicher Einnahme Bachmuts
0.22 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin gratuliert der Nachrichtenagentur Interfax zufolge seinen Truppen zur Einnahme der ostukrainischen Stadt Bachmut. Wie mehrere russische Agenturen berichten, will Putin nun all diejenigen, die sich besonders stark für die Einnahme eingesetzt haben, mit einer Auszeichnungen würdigen. Zuvor hatte bereits das russische Verteidigungsministerium die Eroberung der Stadt vermeldet.
Samstag, 20. Mai
Papst betraut Kardinal Zuppi mit Friedensmission in der Ukraine
21.27 Uhr: Zur geplanten Friedensmission von Papst Franziskus für die Vermittlung zwischen der Ukraine und Russland werden erste Details bekannt. Kardinal Matteo Zuppi solle als Sonderbeauftragter die Mission leiten, teilte der Vatikan am Samstagabend mit.
Zuppi ist Kardinal von Bologna und Vorsitzender der Italienischen Bischofskonferenz. Die Mission solle dazu beitragen, den Konflikt in der Ukraine zu entspannen. Der Zeitplan müsse noch ausgearbeitet werden. Aus Kreisen verlautete, dass sich der 67-jährige Zuppi getrennt mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin treffen solle.
Papst Franziskus hatte Ende April angedeutet, der Vatikan sei an einer Friedensmission zur Beendigung des Krieges mit Russland beteiligt. Selenskyj hatte sich am vergangenen Samstag mit dem Oberhaupt der katholischen Kirche getroffen.
Andrij Jermak trifft Biden-Berater bei G7-Gipfel
21.13 Uhr: Andrij Jermak, Chef des Präsidentenbüros von Wolodymyr Selenskyj, hat am Rande des G7-Gipfels im japanischen Hiroshima Jake Sullivan, den Sicherheitsberater des US-Präsidenten Joe Biden getroffen.
In einem Tweet nannte Jermak Sullivan einen "guten Freund". Die beiden hätten über eine mögliche Lieferung von F-16-Kampfflugzeugen aus den USA in die Ukraine und über Wolodymyr Selenskyjs Friedensplan gesprochen.