Der Auftragsstau in der deutschen Industrie wird kürzer. Grund dafür ist, dass Lieferketten wieder besser funktionieren. Besonders die Autoindustrie atmet auf.
Der Auftragsstau in der deutschen Industrie löst sich angesichts der wieder besser funktionierenden Lieferketten mehr und mehr auf. Im März nahm der Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe um 1,3 Prozent im Vergleich zum Vormonat ab.
Im gesamten ersten Quartal sank der Auftragsbestand um 1,0 Prozent gegenüber dem Vorquartal, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.
Autobranche mit deutlichem Rückgang
Besonders in der Autobranche zeigte sich ein deutlicher Rückgang der Auftragsbestände. Die Hersteller von Kraftwagen und Kraftwagenteilen verzeichneten im März einen Rückgang um 2,5 Prozent im Vergleich zum Vormonat.
Lange Zeit hatte die Branche mit Materialengpässen zu kämpfen, etwa bei Halbleitern. Durch eine verbesserte Versorgung können die Bestellungen nun schneller abgearbeitet werden, wodurch sich der Auftragsstau verringert. Gegen den Trend gestiegen sind hingegen die Bestände bei den Herstellern von Metallerzeugnissen um 2,5 Prozent.
Reichweite des Auftragsbestands leicht gesunken
Auch die Reichweite des Auftragsbestands hat im März leicht abgenommen. Sie liegt nun bei 7,4 Monaten im Vergleich zu 7,5 Monaten im Februar. Die Reichweite gibt an, wie viele Monate die Betriebe bei gleichbleibendem Umsatz ohne neue Bestellungen theoretisch produzieren müssten, um die vorhandenen Bestellungen abzuarbeiten.
Bei den Herstellern von Investitionsgütern wie Maschinen und Fahrzeugen sank die Reichweite von 10,7 auf 10,5 Monate. Bei den Produzenten von Vorleistungsgütern blieb sie mit 3,8 Monaten unverändert. Bei den Konsumgüterherstellern stieg die Reichweite dagegen leicht von 3,5 auf 3,6 Monate.
Beschaffungsprobleme nehmen ab
Die Klagen der Industriebetriebe über Probleme bei der Beschaffung von Rohstoffen und Vorprodukten haben im April den siebten Monat in Folge abgenommen.
Nur noch 39,2 Prozent der Firmen berichteten von Engpässen, nach 41,6 Prozent im März. Das ist der niedrigste Wert seit rund zwei Jahren, wie das Münchner ifo-Institut bei seiner Umfrage herausfand.