Amoklauf in Einkaufszentrum im US-Bundesstaat Texas

Ein Amokläufer hat in einem Einkaufszentrum im US-Bundesstaat Texas acht Menschen erschossen. Die Polizei tötete den Mann.

Bei einem Amoklauf in einem Einkaufszentrum im US-Bundesstaat Texas sind nach Behördenangaben neun Menschen ums Leben gekommen. Das teilte die örtliche Feuerwehr in Allen, einem Vorort der Stadt Dallas, am Samstagabend (Ortszeit) mit. Mehrere Verletzte würden noch im Krankenhaus behandelt, mindestens drei von ihnen seien in einem kritischen Zustand.

Nach Angaben der Polizei hörte ein Polizist, der zu dem Zeitpunkt in anderer Sache im Einsatz war, am Samstagnachmittag Schüsse in dem Einkaufskomplex. Der Beamte sei sofort eingeschritten, habe den mutmaßlichen Schützen gestellt und "ausgeschaltet". Man gehe davon aus, dass der mutmaßliche Täter alleine gehandelt habe. Die Hintergründe der Tat blieben zunächst unklar.

Besucher des Einkaufzentrums werden evakuiert: Ein Amokläufer schoss in Texas auf Menschen vor einem Modegeschäft.

Besucher des Einkaufzentrums werden evakuiert: Ein Amokläufer schoss in Texas auf Menschen vor einem Modegeschäft. (Quelle: WFAA)

Der örtliche Feuerwehrchef, Jonathan Boyd, sagte, Rettungskräfte hätten beim Eintreffen am Tatort zunächst sieben Tote vorgefunden, darunter den Schützen. Neun Menschen seien ins Krankenhaus gebracht worden, zwei davon seien an ihren Verletzungen gestorben. Die übrigen sieben würden noch behandelt. Genauere Angaben zu den Todesopfern und Verletzten machten die Behörden zunächst nicht, auch nicht zum Täter.

Gouverneur spricht von "Tragödie"

Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie Hunderte von Menschen nach den Ausschreitungen das Einkaufszentrum rund 40 Kilometer nordöstlich von Dallas ruhig verließen. Viele gingen mit erhobenen Händen, während zahlreiche Polizisten Ausschau hielten. Ein anonymer Augenzeuge berichtete dem lokalen ABC-Sender WFAA TV, dass der Schütze den Bürgersteig entlanggelaufen sei und mit seiner Waffe überall hingeschossen habe.

Der republikanische Gouverneur von Texas, Greg Abbott, bezeichnete die Tat in einer schriftlichen Stellungnahme als "unsägliche Tragödie".

Erst vor wenigen Tagen hatte es ebenfalls in Texas einen aufsehenerregenden Fall von brutaler Waffengewalt gegeben: Ein 38-Jähriger hatte in einer Kleinstadt nahe Houston fünf Nachbarn erschossen, darunter ein Kind. Die Nachbarn hatten ihn zuvor gebeten, nicht mehr in seinem Vorgarten herumzuschießen, damit ihr Baby schlafen könne. Statt Ruhe zu geben, ging der angetrunkene Mann wenig später mit einem Gewehr hinüber und verübte das Blutbad.

Die Vereinigten Staaten sind seit langem mit einem gewaltigen Ausmaß an Waffengewalt konfrontiert. Amokläufe und tödliche Schießereien gehören zum Alltag. Größere Attacken dieser Art führen regelmäßig zu Diskussionen über eine Verschärfung des Waffenrechts – bislang ohne jeden Erfolg. Schusswaffen sind in den USA leicht erhältlich und im großen Stil im Umlauf.

https://www.t-online.de/nachrichten/panorama/kriminalitaet/id_100171682/amoklauf-in-einkaufszentrum-in-texas-neun-tote.html