Alles Wichtige zu Deutschlands WM-Gruppenfinale
Nur ein Sieg gegen Costa Rica erhält die deutsche Chance auf das WM-Achtelfinale in Qatar. Im alles entscheidenden Spiel stellt der Bundestrainer in der Verteidigung um – Niclas Füllkrug und Mario Götze bleiben auf der Bank.
Der Dezember hat gerade begonnen, da kann für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft schon alles vorbei sein. An diesem Donnerstag (20.00 Uhr MEZ im F.A.Z.-Liveticker zur Fußball-WM, in der ARD und bei MagentaTV) trifft sie im letzten Spiel der Gruppenphase im al-Bayt-Stadion in al-Khor auf Costa Rica. Alles andere als ein Sieg bedeutet die Heimreise. Hansi Flick verzichtet dabei zunächst weiterhin auf Niclas Füllkrug und bietet Joshua Kimmich als Rechtsverteidiger auf. Thomas Müller beginnt abermals auf der Position des Mittelstürmers. Einziger neuer Spieler in der Startelf ist Leroy Sané, der Thilo Kehrer ersetzt.
Kimmich nimmt erstmals in der Amtszeit von Bundestrainer Flick Kehrers Position als Rechtsverteidiger ein. In der Viererkette vor Manuel Neuer, der mit seinem 19. WM-Spiel einen Torhüterrekord aufstellt, agieren darüber hinaus Niklas Süle, Abwehrchef Antonio Rüdiger und links David Raum. Ilkay Gündogan und Leon Goretzka bilden die Doppel-Sechs in Flicks gewohntem 4-2-3-1-System. Hinter Müller sollen die Außen Serge Gnabry und Sané für Wirbel sorgen, Jamal Musiala rückt in die Zentrale.
Wer kommt wann weiter?
Im Biathlon hieß die Frage einst: Wo ist Behle? Bei der WM stellt Christian Kamp eine andere: Wo ist Götze? Der Torschütze zum Sieg im WM-Finale 2014 war fünf Jahre nicht mehr in die Nationalmannschaft berufen worden. Dank seiner starken Leistungen in Frankfurt sicherte er sich aber das Ticket für Qatar. Aber nur gegen Japan durfte er ein paar Minuten mitmachen. Warum?
Die französische Schiedsrichterin Stéphanie Frappart wird das deutsche Spiel pfeifen. Das solle nichts Besonderes sein, sagt sie. Und doch ist es das. Sie ist die erste Unparteiische, die bei einer Weltmeisterschaft der Männer nicht nur an der Seitenlinie, wo die drei Frauen, die nominiert wurden, bisher standen, sondern auf dem Platz sein wird. Stefanie Sippel kommentiert. Und Daniel Theweleit beschreibt ihre Rolle in „Team One“.
Wie bei der kuriosen Konstellation am Vorabend zwischen Mexiko und Polen im Fernduell, als zeitweise sogar die Fairplay-Wertung als Kriterium fürs Weiterkommen möglich war, lohnt ein Blick ins Regelwerk des Weltverbandes. Was zählt bei welchen Ergebnissen? Michael Wittershagen hat aufDer, der deutsche Tore verhindern will, ist Keylor Navas. Der Torwart ist der berühmteste Spieler von Costa Rica. In seiner Karriere hat er viele Titel gewonnen – und so manchen Umweg nehmen müssen, um ans Ziel zu kommen. Einst stand er bei Real Madrid unter Vertrag, nun ist er bei Paris St. Germain. Sebastian Stier schreibt über einen besonderen WM-Gegner.geschrieben, was passieren muss, damit Deutschland ins Achtelfinale einzieht.
Nicht unerheblich für das deutsche Weiterkommen ist auch das, was im Parallelspiel zwischen Japan und Spanien passiert. Bei den Iberern sind die Augen auf Alvaro Morata gerichtet, der gegen Deutschland traf am Sonntag. Und nun? Groß gewachsen, kräftige Statur: Morata ist der Typ Stürmer, der den Spaniern ansonsten abgeht. Früher erhielt er Morddrohungen, heute erzielt er wichtige Tore für sein Land, schreibt Sebastian Stier.
Und wie endet das potentielle „Endspiel“ für die Deutschen? Die WM-Prognose von Daniel Memmert und Fabian Wunderlich berechnet alle Spiele aufgrund der Daten vom Wettmarkt und stellt Siegwahrscheinlichkeiten auf. So viel sei verraten: Es sieht ganz gut aus für Deutschland gegen Costa Rica. Doch auch bei der WM, die so viele Nebengeschichten produziert, gilt: Die Wahrheit liegt im Fußball auf dem Platz.