1,2 Tonnen Kokain bei Obsthändler in Groß Kreutz sichergestellt

Die Polizei hat bei einem Obsthändler in Potsdam-Mittelmark eine so große Menge an Drogen sichergestellt wie noch nie zuvor in Brandenburg. Es ist nicht der erste große Drogenfund bei diesem Händler.

Bei einer Großrazzia auf dem Gelände eines Fruchthändlers in Groß Kreutz (Potsdam-Mittelmark) hat die Polizei insgesamt 1.200 Kilo Kokain gefunden. Das gab die Polizei am Mittwochmittag bekannt. Es ist der mit Abstand größte Drogenfund in Brandenburg bisher. Beim Fall im vergangenen Sommer waren rund 660 Kilo sichergestellt worden.

Der Leiter des Brandenburger Landeskriminalamtes Dirk Volkland sagte zu dem Fund, er zeige "dass auch unsere Region von internationalem Drogenhandel betroffen" sei.

Ein Zeuge hatte am Dienstagnachmittag die Polizei informiert, dass bei dem Großhändler nach der Anlieferung von Bananenkisten verdächtig aussehende Päckchen aufgefunden worden waren. Nach dem Hinweis des Mitarbeiters hatte die Polizei in einem Großeinsatz das Gelände des Obst-Großhandels am Dienstagnachmittag umstellt, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums sagte. Dabei sei neben Bereitschaftspolizei, Spezialkräften und dem Zoll auch ein Hubschrauber im Einsatz gewesen.

Bei der Durchsuchung der Hallen sei in Bananenkisten unter den Früchten dann das Kokain entdeckt worden. es war in Plastikfolie eingewickelt zu Päckchen in verschiedenen Größen - die größten fassten nach Polizeiangaben bis zu 17 Kilogramm. Das Vorgehen ähnelt an den Fund im Vorjahr. Nach bisherigen Erkenntnissen soll das Kokain mittels Schiff aus Südamerika nach Deutschland transportiert worden sein.

Eine Sprecherin des Obst-Großhandels wollte sich zu dem Drogenfund in ihrem Unternehmen zunächst nicht äußern.

Größerer Drogenfund bereits im letzten Jahr

Bereits im Sommer vergangenen Jahres waren bei dem gleichen Händler rund 660 Kilogramm Kokain in Bananenkisten entdeckt worden. Es war der bis dahin größte Drogenfund in der Geschichte des Bundeslandes. Ein Sprecher des Zollfahndungsamts äußerte sich zum aktuellen Fall auf Anfrage zunächst nicht.

Ermittler gingen damals von einer möglichen Panne der Schmuggler aus. Das Zollfahndungsamt Berlin-Brandenburg hatte erklärte, solche Lieferungen kämen häufig per Schiff, getarnt mit legaler Ware aus den Anbaugebieten der Koka-Pflanze. Diese würden dann in den großen Häfen Rotterdam, Amsterdam oder Hamburg von Mittelmännern rausgefischt, bevor die legale Ware verkauft werde. Dies sei in dem Fall möglicherweise schief gegangen.

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